Alternative Wohnkonzepte für Rentner

20.09.2025:   Wie und wo kann ich selbstbestimmt im Alter wohnen?

Selbstbestimmt aber sicher im Alter zu Wohnen ist ein wichtiges Ziel. Bei der mittlerweile grossen Vielfalt an Wohnmöglichkeiten, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind, bieten sich Senioren vielfältige Möglichkeiten. Know-how entscheidet über die Zukunft. Wer rechtzeitig und bewusst seinen Ruhestand plant, legt sich den Grundstein für ein sorgenfreies Leben im letzten Lebensabschnitt.

Ich habe deshalb einen Ratgeber geschrieben, der speziell für den Landkreis Lörrach recherchiert ist. Er bereitet Senioren auf viele Eventualitäten vor, beschreibt attraktive Modelle mit den Vor- und Nachteilen und gibt Antworten auf wichtige Fragen zum Wohnraum, Wohn-Umfeld und zur Ruhestands-Thematik.

Ruhestandskonzepte – derzeit mögliche Wohn-Alternativen

und Konzepte für den letzten Lebensabschnitt

Rolf Klappstein, ISBN 978-3-8192-1288-8

 

 

 

Lässt sich Glücklich-sein lernen?

Lässt sich Glücklichsein beeinflussen oder sogar erlernen? Ich bin fest überzeugt davon.

Glücklichsein muss man wollen und das Notwendige dafür tun. Dem Glück am Nächsten kommt man, wenn man seine Zeit mit etwas verbringt, woran man glaubt, was einen begeistert und auf das man stolz ist. Wenn man im Leben überwiegend Dinge macht, die man nicht will und zu denen man sich zwingen muss, dann ist es schwer, damit Erfolg zu haben. Man ist glücklicher, wenn man jeden Tag das machen kann, was einem wirklich Freude bereitet. Erlauben Sie sich, zu tun, was Sie wollen. Realisieren Sie Ihre Träume. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben. Es ist nicht Aufgabe Ihres Partners, der Familie oder des Staates, Sie glücklich zu machen. „Jeder ist seines Glückes Schmied“, sagt der Volksmund.

Wie man eine Situation wahr nimmt hängt davon ab, welche Seite man betrachtet. Wie bei einer Münze hat alles zwei Seiten und man kann es entweder positiv oder negativ sehen. Die Münze (also unser Problem) bleibt dabei immer dieselbe. Meist sieht man im Leben nur das, was man sehen will. Wenn Sie ein Problem ignorieren, dann wird es grösser, weil es Anfängt, nach Aufmerksamkeit zu schreien. Wenn man es bekämpft, wird es zurück kämpfen. Wenn man ein Problem loswerden will, ist es deshalb eine gute Taktik, es einfach als Problem zu erkennen und es erst einmal als ungelöst zu akzeptieren.

Überlegen Sie einmal, wieviel Energie nötig ist, um ein Problem zu lösen. Energie, die unnötig eingesetzt wird, wenn das Problem nicht schwerwiegend ist und sich nach kurzer Zeit von selbst auflöst. Und man sieht einem Problem am Anfang nie an, ob es schwerwiegend ist oder werden kann. Wer zu früh Energie einsetzt, der verschwendet sie womöglich. Energie, die sich auch für andere Dinge einsetzen lässt. Das ist etwas, über das nur wenige Menschen nachdenken: Wer mehr Energie für positive Dinge und Momente einsetzt, wird automatisch glücklicher sein. Seine Energie positiv zu verwenden ist also ein lohnenswertes Ziel,

Übernehmen Sie Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für Ihr direktes Umfeld. Wenn es Ihren Freunden oder Verwandten schlecht geht, dann unterstützen Sie sie. Helfen Sie Ihren Mitmenschen. Eine gute Tat pro Tag wirkt positiv auf den Gemütszustand. Glück ist ansteckend. Der Volksmund sagt: „Geteilte Freude ist doppelte Freude.“ Lassen Sie also Andere an Ihrem Glück teilhaben. Suchen Sie sich Menschen, die Sie mit in Ihr „Glücksboot“ nehmen. Machen Sie sich eine Freundesliste. Notieren Sie darauf mindestens zehn Menschen, die Ihnen auf Anhieb einfallen und die Ihre Leben schöner und reicher machen. Überlegen Sie, wie und wann Sie diesen Menschen – auch ausserhalb der Geburtstage – eine Freude machen oder einen Wunsch erfüllen können.

Wo sehen Sie Ihre Aufgabe im Leben? Was ist Ihr grosses Ziel? Eine Aufgabe zu haben gibt dem Leben eine Richtung. Eine Aufgabe umzusetzen und zu erfüllen gibt dem Leben Wohlbefinden. Sie werden mehr Glücksmomente wahrnehmen, wenn Sie erahnen können, wozu Sie in der gegenwärtigen Lebensphase gerade auf der Welt sind. Das gibt Ihnen eine Richtung, einen Fokus und einen Sinn.

Glauben Sie an „Flourishing“, also an Wachstum. Erkennen und realisieren Sie Ihre Potenziale, stellen Sie sich Herausforderungen und setzen Sie sich Ziele. Erfolg zu haben macht glücklich. Wenn Sie wissen, dass Sue etwas können, macht Ihnen das ein gutes Gefühl. Wenn Sie merken. Dass Sie etwas bewirken, macht Ihnen das ein gutes Gefühl. Es gibt Ihnen die Möglichkeit, stolz auf sich zu sein. Stärken Sie deshalb Ihr Selbstvertrauen.

Seien Sie trotz Ihrer Erfolge dankbar für alles, was Sie schon erreicht haben und was Ihnen nicht passiert ist. Überlegen Sie nicht nur, wofür Sie dankbar sind, sondern auch, wem Sie dankbar sind. Das alles kann man gut in einem Dankbarkeitsbuch zusammen fassen.

Seien Sie achtsam. Achtsamkeit gibt Ihnen bewusste Kontrolle über Ihr Leben. Denn ganz oft handelt man nur aus dem Bauch heraus und wählt bei dieser instinktiven Reaktion nicht immer die beste Lösung. Wer achtsam mit sich und seiner Umwelt ist, gibt sich die Chance, bewusster und zielgenauer zu entscheiden und Lösungen mit Herz und Verstand zu finden. Achtsamkeit gibt mehr Kontrolle.

Verbringen Sie täglich mindestens 30 Minuten in der Natur. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie im Park spazieren gehen, im Meer schwimmen oder in Ihrem Garten Unkraut jäten. Wichtig ist, die Sonne auf der Haut zu spüren, den Wind zu bemerken, der durch die Haare säuselt und den Naturgeräuschen zu lauschen – ganz bewusst.

Treiben Sie Sport. Und zwar am Besten mit Gleichgesinnten. Und achten Sie auf Ihre Ernährung. Celebrieren Sie die Nahrungsaufnahme, denn jede Mahlzeit sollte ein Genuss für die Augen und die Geschmacksknospen sein. Laden Sie Freunde ein und essen Sie gemeinsam.

Gestalten Sie Ihr Leben abwechslungsreicher und lebendiger. Lassen Sie sich auf Unbekanntes ein, denn nur dann haben Sie die Möglichkeit, sich damit vertraut zu machen. Stellen Sie doch mal andere Fragen, dann werden Sie auch andere Antworten erhalten. Wenn Sie neue Dinge tun, werden Sie auch neue Erfahrungen machen, neue Entscheidungen treffen und letztlich möglicherweise ein anderes, neues Leben führen. Das Unbekannte macht einem  zunächst immer mehr Angst als das Bekannte. Deshalb sind Veränderungen oft so schwer. Aber es ist nie zu spät, einen Neuanfang zu starten.

Wechseln Sie häufiger mal die Perspektive und den Aufenthaltsort. Nicht selten sind Probleme nach einem erholsamen Urlaub kleiner.

Leben Sie Ihr Leben so, dass es voller Geschichten ist. Menschen mit vielen Geschichten haben meistens wenig verpasst und wenig zu bereuen. Wenn man zurück blickt erinnert man sich doch nicht an die Nächte, in denen man gut geschlafen hat. Informieren Sie sich über Veranstaltungen und Events in Ihrer Stadt und besuchen Sie die, die Sie interessieren. Und verlernen Sie das Träumen nicht.

Verbannen Sie – zumindest ab und zu – bewusst die Zukunft und die Vergangenheit aus Ihren Gedanken und nehmen Sie „nur“ die Gegenwart wahr. Empfinden Sie jeden Tag als wichtig, nutzen Sie jeden Tag und jede Stunde und lernen Sie zu geniessen. Machen Sie Ihren Alltag zu einem Fest. Beginnen Sie beispielsweise den Sonntag mit einem Sektfrühstück, schenken Sie Ihrem Partner nicht nur am Valentinstag einen Blumenstrauss oder belohnen Sie sich selbst mit einem Geschenk.

Beenden Sie die Aufschieberitis. Wie sicher kann man sein, dass die Träume und Wünsche, die man in der Arbeitsphase vor sich her geschoben hat, im Alter auch wirklich eintreffen? Was ist, wenn der Enkel keinen Bock auf die alten Grosseltern hat, wenn man zu krank zum reisen ist, wenn die Freunde weggezogen oder nach und nach verstorben sind? Deshalb sollte man rechtzeitig für sein Alter vorsorgen. Nicht nur finanziell, sondern auch bezüglich Gesundheit, Beziehungen, Zielen und Hobbies. Schaffen Sie sich ein Umfeld (eine Wohnung, eine „Heimat“) in der Sie sich wohl fühlen und uneingeschränkt alt werden können.

Was nützt der schönste Ausblick, wenn man nicht aus dem Fenster schaut? Machen Sie deshalb jeden Tag einen positiven Tagesrückblick. Am Besten schriftlich, denn dann bleibt er länger im Gedächtnis. Suchen Sie in Gedanken immer wieder Situationen, die bemerkenswert für Sie waren. Dazu kann man auch eine persönliche Erinnerungsschachtel herstellen: Alte Fotos, die CD von damals, ein Souvenir aus dem Urlaub, Zettel mit dem Aufschrieb glücklicher Momente, das alles hilft vor Allem an grauen Tagen. Auch ein „Jahresglas“ ist eine tolle Möglichkeit: In ein leeres Marmeladenglas steckt man Zettel, auf denen man erinnerungswürdige Glücksmomente notiert hat. Schöne Erinnerungen geben immer wieder Kraft.

Tagebuchschreiben ist ohnehin ein kleines Wundermittel auf dem Weg zum Glück. Denn das Aufschreiben klärt die Gedanken und reinigt die Seele. Und ist damit eine tolle Möglichkeit für mehr Wohlbefinden.

Führen Sie Freundlichkeitstage ein. Legen Sie einen Tag fest, an dem Sie besonders freundlich zu einer bestimmten Person sind oder ihr Komplimente machen. Oder grüssen Sie die ersten drei Menschen, denen Sie auf der Strasse zuerst begegnen und lächeln Sie sie an. Damit lernt man im Leben freundlich zu sein. Achten Sie an diesem Tag besonders auf Ihre Worte. Formulieren Sie positiv. Sagen Sie nicht „ich muss“, sondern „ich kann“, „ich darf“, „ich möchte“, „ich freue mich“. Teigen Sie bereits mit Ihrer Wortwahl, dass das Leben für Sie kein Jammertal ist.

Beobachten Sie kleine Kinder und lassen Sie sich von ihnen zeigen, wie man glücklich ist. Kinder nehmen ihre Umgebung ganz anders wahr. Alles, was sie anpacken, braucht bei ihnen schrecklich viel Zeit. Aber geniessen unter Zeitdruck ist auch nicht möglich. Kinder sind keine abstrakten Denker, sie nehmen das Leben mit allen Sinnen im gegenwärtigen Augenblick wahr. Was sie sehen wollen sie anfassen, Was sie anfassen wollen sie in den Mund stecken. Kinder brauchen deshalb viel mehr Zeit, doch dafür erleben sie das Leben intensiver und entdecken jeden Tag neu. Wenn Eltern sich dem Tempo ihrer Kinder anschliessen, werden sie vieles wieder entdecken und zu schätzen lernen, an dem sie sonst achtlos vorbei gehen würden. Kinder kennen keine Halbwahrheiten. Was sie machen, das machen sie ganz. Sie sind völlig bei der Sache, erreichen mühelos den flow der glücklich macht und leben ganz im Hier und Jetzt. Kinder würden niemals Freundlichkeit heucheln, sie zeigen ehrlich Gunst und Ablehnung. Diplomatie kennen Kinder nicht.

Lernen Sie zu warten. Es ist immer Zeit da. Es kommt nur darauf an, was man mit ihr macht. Man braucht Geduld, um gute Dinge in seinem Leben gut werden zu lassen.

Zu einem positiven Lebensgefühl können aufmunternde Sprüche beitragen. Man kann sie an den Kühlschrank hängen oder einrahmen. Man kann beispielsweise jeden Tag oder jede Woche unter ein Motto setzen. Das motiviert und hält vor Augen, wie schön das Leben ist.

Weitere Aspekte, wie man das Glücklichsein erlernen kann, finden Sie auch in meinem Buch

Glück to go – kleiner Ratgeber zum eigenen Glück

Rolf Klappstein, ISBN 978-3-8192-1064-8