01.10.2025: Glück und Trauer
In meinem Buch „Glück to go“ habe ich im Kapitel Glück und Dankbarkeit darüber geschrieben, dass manche Gefühle nicht gleichzeitig auftreten können. Man kann beispielsweise nicht gleichzeitig wütend und glücklich sein. Oder wütend und dankbar. Doch wie sieht es mit Trauer aus? Kann man gleichzeitig trauern und glücklich sein?
Was auf den ersten Blick widersprüchlich klingt ist dennoch möglich, denn menschliche Gefühle sind komplex und oft nicht eindeutig. So kann man nach dem Verlust eines geliebten Menschen trauern, weil die Person nicht mehr da ist, und gleichzeitig glücklich sein über schöne Erinnerungen oder über die Liebe, die man geteilt hat. Diese Mischung nennt man „ambivalente Gefühle“. Sie sind normal und oft ein Zeichen für emotionale Tiefe und Reife. Man muss sich nicht für das Eine oder das Andere entscheiden, beides darf da sein.
Eine gute Freundin hat das sehr treffend ausgedrückt: Es ist wie mit einem Buch. Nach einem Todesfall stehen da Seiten voller tiefer Trauer. Auf anderen, folgenden Seiten stehen auch wieder glückliche Sachen, aber die Seiten voller Trauer bleiben darunter einfach da. Sie sind immer im Buch und man kann sie nicht herausreissen und auch nicht überschreiben. Aber man kann dem Buch weitere glückliche Seiten hinzufügen. Jedes Buch hat viele leere Seiten, die man entweder positiv oder negativ beschreiben kann.
Die Glücksforschung und die Forschung zur Trauerbewältigung beleuchten das Zusammenspiel von Traurigkeit und Verlust und positiven Emotionen und Glück auf verschiedene Weise. Das von Margaret Stroebe und Henk Schut entwickelte Dual Process Model of Coping with Bereavement (DPM) besagt, dass Trauernde zwei Arten von Belastungen (Stressoren) haben: Erstens verlustbezogene Stressoren, also die direkte Trauer mit Schmerz und Traurigkeit und der Erinnerung an die verlorene Person. Und zweitens die Neuanpassungsbezogenen Stressoren, die sich mit der Bewältigung des Alltags , mit neuen Rollen und mit dem Aufbau neuer Routinen beschäftigt. Dabei ist die Oscillation ein zentrales Element: also das Wechseln zwischen Zeiten, in denen man sich mehr auf den Verlust konzentriert, und Zeiten, in denen man sich auf Wiederherstellung und Alltag konzentriert. Das ist adaptiv, schützt vor Überforderung und fördert das langfristige Wohlbefinden. Die Forschung von Maarten C. Eisma und Evgenia Milmann zeigt, dass Grübeln und Sorgen negative Affekte verstärken und positive Affekte schwächen. Das ist vor allem bei Menschen mit sehr starker oder verlängerter Trauerreaktion so. Wenn jemand viel grübeln muss, wird “Glück” oder positive Stimmung seltener und schwerer zugänglich. Einstellungen wie Optimismus oder positive automatische Gedanken stehen in Zusammenhang mit geringerem Depressionsniveau bei Trauernden. Allerdings heisst das nicht, dass “einfach Glücklichsein” alle Probleme löst. Trauer kann dennoch ständig präsent sein. Manche Studien, gerade auch aus dem Themengebiet der positiven Psychologie, weisen darauf hin, dass Menschen durch Trauer Erlebnisse wie tiefere Wertschätzung des Lebens, stärkere Beziehungen, neue Prioritäten oder veränderte Lebensziele entwickeln können, ein Wachstum, das nicht den Schmerz überspringt, aber einen neuen Sinn schafft.
Positive Gefühle spielen während der Trauerzeit eine wichtige Rolle. Sie mildern die negativen Auswirkungen von Stress, Depression oder Angst. Glück oder positive Erlebnisse lassen sich auch während Trauerperioden finden. Sie sind keine Linie, auf der mal entweder der eine oder der andere Zustand ist, sondern man kann zwischen Momenten oder Tagen oder sogar innerhalb eines Tages schwanken. Positive Emotionen wirken wie ein Schutzfaktor. Sie mildern die Schwere von Trauer, verringern depressive Symptome und helfen, Überforderung zu reduzieren. Es geht weniger darum, Trauer weg zu bekommen, als Wege zu finden, wie man mit der Trauer lebt und gleichzeitig auch Momente des Glücks, der Freude oder Sinnhaftigkeit erleben kann. Die Forschung spricht oft von “Anpassung” eher als “Heilung” im Sinne von vollständiger Abwesenheit von Schmerz.
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25.09.2025: Sind wir im Alter am glücklichsten?
Glück ist ein flüchtiges Gefühl, das uns durch alle Lebensphasen begleitet, aber nie konstant verweilt. Seit Jahrhunderten fragen sich Menschen, wann im Leben sie am glücklichsten sind. Ist es die unbeschwerte Kindheit, die abenteuerliche Jugend oder das gereifte Alter? Im Alter häufen sich Beschwerden und gesundheitliche Einschränkungen. Vieles wird anstrengender und läuft nur noch beschwerlich von der Hand. Und man bemerkt die näherkommende eigene Endlichkeit. Da liegt die Vermutung nahe, dass man umso unglücklicher ist, je älter man wird. Die Glücksforschung hat sich intensiv mit dieser Frage beschäftigt und liefert überraschende Antworten.
Untersuchungen zeigen, dass das Glück nicht linear verläuft. Es beschreibt eine Kurve, die in der Jugend hoch beginnt, in der Lebensmitte absinkt und im Alter wieder ansteigt. Dieses Phänomen wird als „U-Kurve des Lebensglücks“ bezeichnet. Studien aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Gesellschaftsschichten bestätigen dieses Muster. Menschen sind demnach im jungen Erwachsenenalter recht zufrieden, erleben jedoch zwischen 40 und 50 häufig ein Tief. Doch ab etwa 60 steigt das Wohlbefinden wieder an und kann sogar das Niveau der Jüngeren übersteigen
Warum ist das so? In jungen Jahren sind die Erwartungen an das Leben hoch. Man träumt, plant, will etwas erreichen. Das Glück der Jugend ist Aufbruch, Abenteuer und Vorfreude. Bei Messungen im Labor wurde festgestellt, dass viele Jüngere vom Hormon Dopamin vorangetrieben sind. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich nicht nur Erfolge, sondern auch Enttäuschungen ein. Die Realität weicht oft von den Idealvorstellungen ab. Karriere, Familie, finanzielle Sorgen, Verantwortung und Stress belastet die mittleren Jahre. Die sogenannte „Midlife-Crisis“ ist dabei kein Mythos, sondern lässt sich tatsächlich in vielen psychologischen Studien nachweisen. Zum Ende des Arbeitslebens und zum Beginn der Rentenphase verändert sich dann wieder der Blick auf das Leben. Die Ziele werden realistischer, die Prioritäten verschieben sich. Anstelle des ewigen Strebens nach „mehr“ tritt häufig eine neue Form der Gelassenheit. Viele ältere Menschen berichten, dass sie im Ruhestand mehr Zeit für sich haben, sich intensiver ihren Hobbies widmen und Beziehungen pflegen können. Auch das Bewusstsein für die Endlichkeit des Lebens führt dazu, dass der Moment mehr geschätzt wird.
Natürlich ist nicht jeder im Alter automatisch glücklich. Gesundheit, soziale Bindungen und finanzielle Sicherheit spielen eine grosse Rolle. Doch selbst bei gesundheitlichen Einschränkungen berichten viele ältere Menschen über ein erstaunlich hohes Mass an Zufriedenheit. Sie schätzen die kleinen Dinge des Alltags, einen Spaziergang im Park, ein gutes Gespräch oder eine Tasse Kaffee am Morgen. Die Glücksforschung zeigt, dass viele Menschen im Alter tatsächlich glücklicher sind. Nicht wegen äusserer Erfolge, sondern wegen innerer Ausgeglichenheit. Das Glück im Alter ist leiser, weniger spektakulär, aber dafür tiefgründiger. Es liegt in der Akzeptanz des eigenen Lebenswegs, in der Dankbarkeit für das, was war, und in der Ruhe, mit der man auf das schaut, was noch kommt.
Egal, in welcher Phase des Lebens wir stehen: Wir können das Glück gezielt in unser Leben holen. Glücklichsein ist meiner Meinung nach erlernbar. Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, gute Beziehungen, eine Portion Spiritualität oder auch bestimmte Denkmuster können das Glücksempfinden nachweislich steigern. Um im Alter Glück zu empfinden brauchen wir ein paar Leitplanken. Aber diese Leitplanken sind relativ weit. Denn der Erfahrungsschatz spielt eine entscheidende Rolle. An die gemachten Erfahrungen kann gerade in Krisenzeiten angeknüpft werden. Und die Gelassenheit wird grösser, man reagiert weniger stark auf negative Emotionen. Dafür werden positive Momente aufgesaugt und im Bewusstsein gespeichert.
Generell können ältere Menschen jungen etwas geben, wozu die mittlere Generation noch nicht in der Lage ist. Wenn die Eltern kurz vor dem Burn-out stehen, dann sagen die Grosseltern immer noch, dass alles gut wird. Denn Sie haben es ja so erlebt, sie wissen, dass es so ist. Ältere Menschen sehen die turbulente Welt und bleiben trotzdem gelassen. Deshalb ist der generationsübergreifende Austausch auch so wichtig. So gesehen ist das Alter nicht das Ende, sondern eine stille Blütezeit des Glücks. Und vielleicht liegt gerade darin das wahre Geheimnis eines erfüllten Lebens.
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22.09.2025: Hilfsmittel gegen Unfreundlichkeit
Unfreundlichkeit begegnet uns im Alltag häufiger, als uns lieb ist. Ob in Bus oder Bahn, im Supermarkt oder im Beruf, manchmal reicht schon ein scharfer Ton oder ein genervter Blick, um uns aus dem Gleichgewicht zu bringen. In solchen Momenten ist es ganz natürlich, sich angegriffen oder verletzt zu fühlen. Doch wie wir mit dieser Unfreundlichkeit umgehen, liegt letztlich in unserer Hand.
Der erste Schritt ist, Ruhe zu bewahren. Auch wenn es schwerfällt, hilft es oft, tief durchzuatmen und innerlich einen Schritt zurückzutreten. Denn nicht jede unfreundliche Bemerkung ist persönlich gemeint. Viele Menschen tragen Stress, Sorgen oder Frust mit sich herum und lassen diesen leider an Anderen aus. Statt sofort zurück zu schiessen, kann es hilfreich sein, sich in den anderen hinein zu versetzen. Ein wenig Empathie kann Spannungen entschärfen.
Manchmal reicht ein ruhiger, freundlicher Ton, um die Stimmung zu verändern. Ein aufrichtiges Lächeln oder ein gelassenes „Alles in Ordnung?“ wirkt oft mehr als scharfe Antworten. Ein freundliches Wort, ein Kompliment oder auch ein Dankeschön sollten nicht aus der Mode kommen. Natürlich bedeutet das nicht, dass man alles hinnehmen muss. Es ist völlig legitim, Grenzen zu setzen. Freundlich, aber bestimmt.
Wenn jemand respektlos wird, darf man das benennen: „Ich möchte so nicht ange-sprochen werden.“ Solche Aussagen zeigen Selbstrespekt, ohne die Situation zusätzlich anzuheizen. Und wenn ein Gespräch nicht mehr möglich ist, ist es manchmal besser, sich schweigend zurückzuziehen.
Bewegung, frische Luft oder ein paar Minuten Stille tun ebenfalls gut. Wer sich regelmässig Zeit für sich selbst nimmt, wird gelassener im Umgang mit schwierigen Situationen. Wer in seinem Leben immer wieder glückliche Momente findet, der geht mit schwierigen Augenblicken gelassener um. Wussten Sie, dass man nicht gleichzeitig glücklich und wütend sein kann?
Humor ist ebenfalls ein wertvolles Mittel, denn wer über eine unfreundliche Bemerkung schmunzeln kann, nimmt ihr die Macht. Wichtig ist, sich selbst nicht zu sehr herunterziehen zu lassen. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Verhalten Anderer mehr über sie selbst aussagt als über uns.
Unfreundlichkeit wird nie ganz verschwinden, doch wir können lernen, souveräner damit umzugehen. Freundlichkeit ist dabei keine Schwäche, sondern eine Entscheidung. Eine Entscheidung, die den Alltag für uns und Andere ein Stück leichter macht.
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18.09.2025: Wie und wo kann ich selbstbestimmt im Alter wohnen?
Selbstbestimmt aber sicher im Alter zu Wohnen ist ein wichtiges Ziel. Bei der mittlerweile grossen Vielfalt an Wohnmöglichkeiten, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind, bieten sich Senioren vielfältige Möglichkeiten. Know-how entscheidet über die Zukunft. Wer rechtzeitig und bewusst seinen Ruhestand plant, legt sich den Grundstein für ein sorgenfreies Leben im letzten Lebensabschnitt.
Ich habe deshalb einen Ratgeber geschrieben, der speziell für den Landkreis Lörrach recherchiert ist. Er bereitet Senioren auf viele Eventualitäten vor, beschreibt unterschiedliche, attraktive Wohnraum-Modelle mit den Vor- und Nachteilen und gibt Antworten zu Kosten und auf wichtige Fragen zur Ruhestands-Thematik.
Dabei werden viele hilfreiche Adressen an die Hand gegeben, die eine sofortige Umsetzung ermöglichen. Für die Generation 50+ im Landkreis Lörrach ist er eine unerlässliche Hilfe. Der Ratgeber ist jetzt im Buchhandel erhältlich.
Ruhestandskonzepte – derzeit mögliche Wohn-Alternativen
und Konzepte für den letzten Lebensabschnitt
Rolf Klappstein, ISBN 978-3-8192-1288-8
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17.08.2025: Lässt sich Glücklichsein lernen?
Lässt sich Glücklichsein beeinflussen oder sogar erlernen? Ich bin fest überzeugt davon.
Glücklichsein muss man wollen und das Notwendige dafür tun. Dem Glück am Nächsten kommt man, wenn man seine Zeit mit etwas verbringt, woran man glaubt, was einen begeistert und auf das man stolz ist. Wenn man im Leben überwiegend Dinge macht, die man nicht will und zu denen man sich zwingen muss, dann ist es schwer, damit Erfolg zu haben. Man ist glücklicher, wenn man jeden Tag das machen kann, was einem wirklich Freude bereitet. Erlauben Sie sich, zu tun, was Sie wollen. Realisieren Sie Ihre Träume. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben. Es ist nicht Aufgabe Ihres Partners, der Familie oder des Staates, Sie glücklich zu machen. „Jeder ist seines Glückes Schmied“, sagt der Volksmund.
Wie man eine Situation wahr nimmt hängt davon ab, welche Seite man betrachtet. Wie bei einer Münze hat alles zwei Seiten und man kann es entweder positiv oder negativ sehen. Die Münze (also unser Problem) bleibt dabei immer dieselbe. Meist sieht man im Leben nur das, was man sehen will. Wenn Sie ein Problem ignorieren, dann wird es grösser, weil es Anfängt, nach Aufmerksamkeit zu schreien. Wenn man es bekämpft, wird es zurück kämpfen. Wenn man ein Problem loswerden will, ist es deshalb eine gute Taktik, es einfach als Problem zu erkennen und es erst einmal als ungelöst zu akzeptieren.
Überlegen Sie einmal, wieviel Energie nötig ist, um ein Problem zu lösen. Energie, die unnötig eingesetzt wird, wenn das Problem nicht schwerwiegend ist und sich nach kurzer Zeit von selbst auflöst. Und man sieht einem Problem am Anfang nie an, ob es schwerwiegend ist oder werden kann. Wer zu früh Energie einsetzt, der verschwendet sie womöglich. Energie, die sich auch für andere Dinge einsetzen lässt. Das ist etwas, über das nur wenige Menschen nachdenken: Wer mehr Energie für positive Dinge und Momente einsetzt, wird automatisch glücklicher sein. Seine Energie positiv zu verwenden ist also ein lohnenswertes Ziel,
Übernehmen Sie Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für Ihr direktes Umfeld. Wenn es Ihren Freunden oder Verwandten schlecht geht, dann unterstützen Sie sie. Helfen Sie Ihren Mitmenschen. Eine gute Tat pro Tag wirkt positiv auf den Gemütszustand. Glück ist ansteckend. Der Volksmund sagt: „Geteilte Freude ist doppelte Freude.“ Lassen Sie also Andere an Ihrem Glück teilhaben. Suchen Sie sich Menschen, die Sie mit in Ihr „Glücksboot“ nehmen. Machen Sie sich eine Freundesliste. Notieren Sie darauf mindestens zehn Menschen, die Ihnen auf Anhieb einfallen und die Ihre Leben schöner und reicher machen. Überlegen Sie, wie und wann Sie diesen Menschen – auch ausserhalb der Geburtstage – eine Freude machen oder einen Wunsch erfüllen können.
Wo sehen Sie Ihre Aufgabe im Leben? Was ist Ihr grosses Ziel? Eine Aufgabe zu haben gibt dem Leben eine Richtung. Eine Aufgabe umzusetzen und zu erfüllen gibt dem Leben Wohlbefinden. Sie werden mehr Glücksmomente wahrnehmen, wenn Sie erahnen können, wozu Sie in der gegenwärtigen Lebensphase gerade auf der Welt sind. Das gibt Ihnen eine Richtung, einen Fokus und einen Sinn.
Glauben Sie an „Flourishing“, also an Wachstum. Erkennen und realisieren Sie Ihre Potenziale, stellen Sie sich Herausforderungen und setzen Sie sich Ziele. Erfolg zu haben macht glücklich. Wenn Sie wissen, dass Sue etwas können, macht Ihnen das ein gutes Gefühl. Wenn Sie merken. Dass Sie etwas bewirken, macht Ihnen das ein gutes Gefühl. Es gibt Ihnen die Möglichkeit, stolz auf sich zu sein. Stärken Sie deshalb Ihr Selbstvertrauen.
Seien Sie trotz Ihrer Erfolge dankbar für alles, was Sie schon erreicht haben und was Ihnen nicht passiert ist. Überlegen Sie nicht nur, wofür Sie dankbar sind, sondern auch, wem Sie dankbar sind. Das alles kann man gut in einem Dankbarkeitsbuch zusammen fassen.
Seien Sie achtsam. Achtsamkeit gibt Ihnen bewusste Kontrolle über Ihr Leben. Denn ganz oft handelt man nur aus dem Bauch heraus und wählt bei dieser instinktiven Reaktion nicht immer die beste Lösung. Wer achtsam mit sich und seiner Umwelt ist, gibt sich die Chance, bewusster und zielgenauer zu entscheiden und Lösungen mit Herz und Verstand zu finden. Achtsamkeit gibt mehr Kontrolle.
Verbringen Sie täglich mindestens 30 Minuten in der Natur. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie im Park spazieren gehen, im Meer schwimmen oder in Ihrem Garten Unkraut jäten. Wichtig ist, die Sonne auf der Haut zu spüren, den Wind zu bemerken, der durch die Haare säuselt und den Naturgeräuschen zu lauschen – ganz bewusst.
Treiben Sie Sport. Und zwar am Besten mit Gleichgesinnten. Und achten Sie auf Ihre Ernährung. Celebrieren Sie die Nahrungsaufnahme, denn jede Mahlzeit sollte ein Genuss für die Augen und die Geschmacksknospen sein. Laden Sie Freunde ein und essen Sie gemeinsam.
Gestalten Sie Ihr Leben abwechslungsreicher und lebendiger. Lassen Sie sich auf Unbekanntes ein, denn nur dann haben Sie die Möglichkeit, sich damit vertraut zu machen. Stellen Sie doch mal andere Fragen, dann werden Sie auch andere Antworten erhalten. Wenn Sie neue Dinge tun, werden Sie auch neue Erfahrungen machen, neue Entscheidungen treffen und letztlich möglicherweise ein anderes, neues Leben führen. Das Unbekannte macht einem zunächst immer mehr Angst als das Bekannte. Deshalb sind Veränderungen oft so schwer. Aber es ist nie zu spät, einen Neuanfang zu starten.
Wechseln Sie häufiger mal die Perspektive und den Aufenthaltsort. Nicht selten sind Probleme nach einem erholsamen Urlaub kleiner.
Leben Sie Ihr Leben so, dass es voller Geschichten ist. Menschen mit vielen Geschichten haben meistens wenig verpasst und wenig zu bereuen. Wenn man zurück blickt erinnert man sich doch nicht an die Nächte, in denen man gut geschlafen hat. Informieren Sie sich über Veranstaltungen und Events in Ihrer Stadt und besuchen Sie die, die Sie interessieren. Und verlernen Sie das Träumen nicht.
Verbannen Sie – zumindest ab und zu – bewusst die Zukunft und die Vergangenheit aus Ihren Gedanken und nehmen Sie „nur“ die Gegenwart wahr. Empfinden Sie jeden Tag als wichtig, nutzen Sie jeden Tag und jede Stunde und lernen Sie zu geniessen. Machen Sie Ihren Alltag zu einem Fest. Beginnen Sie beispielsweise den Sonntag mit einem Sektfrühstück, schenken Sie Ihrem Partner nicht nur am Valentinstag einen Blumenstrauss oder belohnen Sie sich selbst mit einem Geschenk.
Beenden Sie die Aufschieberitis. Wie sicher kann man sein, dass die Träume und Wünsche, die man in der Arbeitsphase vor sich her geschoben hat, im Alter auch wirklich eintreffen? Was ist, wenn der Enkel keinen Bock auf die alten Grosseltern hat, wenn man zu krank zum reisen ist, wenn die Freunde weggezogen oder nach und nach verstorben sind? Deshalb sollte man rechtzeitig für sein Alter vorsorgen. Nicht nur finanziell, sondern auch bezüglich Gesundheit, Beziehungen, Zielen und Hobbies. Schaffen Sie sich ein Umfeld (eine Wohnung, eine „Heimat“) in der Sie sich wohl fühlen und uneingeschränkt alt werden können.
Was nützt der schönste Ausblick, wenn man nicht aus dem Fenster schaut? Machen Sie deshalb jeden Tag einen positiven Tagesrückblick. Am Besten schriftlich, denn dann bleibt er länger im Gedächtnis. Suchen Sie in Gedanken immer wieder Situationen, die bemerkenswert für Sie waren. Dazu kann man auch eine persönliche Erinnerungsschachtel herstellen: Alte Fotos, die CD von damals, ein Souvenir aus dem Urlaub, Zettel mit dem Aufschrieb glücklicher Momente, das alles hilft vor Allem an grauen Tagen. Auch ein „Jahresglas“ ist eine tolle Möglichkeit: In ein leeres Marme-ladeglas steckt man Zettel, auf denen man erinnerungswürdige Glücksmomente notiert hat. Schöne Erinnerungen geben immer wieder Kraft.
Tagebuch schreiben ist ohnehin ein kleines Wundermittel auf dem Weg zum Glück. Denn das Aufschreiben klärt die Gedanken und reinigt die Seele. Und ist damit eine tolle Möglichkeit für mehr Wohlbefinden.
Führen Sie Freundlichkeitstage ein. Legen Sie einen Tag fest, an dem Sie besonders freundlich zu einer bestimmten Person sind oder ihr Komplimente machen. Oder grüssen Sie die ersten drei Menschen, denen Sie auf der Strasse zuerst begegnen und lächeln Sie sie an. Damit lernt man im Leben freundlich zu sein. Achten Sie an diesem Tag besonders auf Ihre Worte. Formulieren Sie positiv. Sagen Sie nicht „ich muss“, sondern „ich kann“, „ich darf“, „ich möchte“, „ich freue mich“. Zeigen Sie bereits mit Ihrer Wortwahl, dass das Leben für Sie kein Jammertal ist.
Beobachten Sie kleine Kinder und lassen Sie sich von ihnen zeigen, wie man glücklich ist. Kinder nehmen ihre Umgebung ganz anders wahr. Alles, was sie anpacken, braucht bei ihnen schrecklich viel Zeit. Aber geniessen unter Zeitdruck ist auch nicht möglich. Kinder sind keine abstrakten Denker, sie nehmen das Leben mit allen Sinnen im gegenwärtigen Augenblick wahr. Was sie sehen wollen sie anfassen, Was sie anfassen wollen sie in den Mund stecken. Kinder brauchen deshalb viel mehr Zeit, doch dafür erleben sie das Leben intensiver und entdecken jeden Tag neu. Wenn Eltern sich dem Tempo ihrer Kinder anschliessen, werden sie vieles wieder entdecken und zu schätzen lernen, an dem sie sonst achtlos vorbei gehen würden. Kinder kennen keine Halbwahrheiten. Was sie machen, das machen sie ganz. Sie sind völlig bei der Sache, erreichen mühelos den flow der glücklich macht und leben ganz im Hier und Jetzt. Kinder würden niemals Freundlichkeit heucheln, sie zeigen ehrlich Gunst und Ablehnung. Diplomatie kennen Kinder nicht.
Lernen Sie zu warten. Es ist immer Zeit da. Es kommt nur darauf an, was man mit ihr macht. Man braucht Geduld, um gute Dinge in seinem Leben gut werden zu lassen.
Zu einem positiven Lebensgefühl können aufmunternde Sprüche beitragen. Man kann sie an den Kühlschrank hängen oder einrahmen. Man kann beispielsweise jeden Tag oder jede Woche unter ein Motto setzen. Das motiviert und hält vor Augen, wie schön das Leben ist.
Weitere Aspekte, wie man das Glücklichsein erlernen kann, finden Sie auch in meinem Buch
Glück to go – kleiner Ratgeber zum eigenen Glück
Rolf Klappstein, ISBN 978-3-8192-1064-8
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10.08.2025: Herzlich willkommen in meinem Blog
Hier werde ich immer wieder interessante Themen aus meinen Seminaren und meinen Büchern kurz beleuchten. Lassen Sie sich überraschen. Wenn Sie einen Kommentar zu einem meiner Artikel abgeben möchten, schreiben Sie mir einfach eine E-mail an rolf@klappstein.net.